Ihr wisst ja, ich mag keine wundersamen Heilversprechen und glaube auch nicht daran, dass man Migräne durch eine einzige Maßnahme wegzaubern kann. Aber ich denke schon, dass man über die Ernährung den Verlauf der Migräne positiv beeinflussen kann. Also finde ich jeden Ansatz, der sich mit Ernährungsumstellung befasst grundsätzlich erstmal interessant.
Das Buch „Die Grissini-Falle. Endlich ohne Migräne! Heraus aus dem Schmerz mit der radikalen 21-Tage-Diät“ von Carena Barkawi war mir bei meinen Recherchen natürlich schon öfter über den Weg gelaufen und ich war skeptisch, aber auch neugierig.
Ich habe es mir schlussendlich gekauft, weil ich dachte: Ich habe für andere Methode schon wesentlich mehr Geld ausgegeben und das scheint einfach umzusetzen – Zeit und Energieaufwand sehr überschaubar. Ich probier‘ das jetzt einfach mal.
Ich kann es gleich vorweg sagen, bei mir hat die Methode nicht funktioniert, aber ich bereue den Kauf des Buches trotzdem nicht.
Die Grundidee ist, dass es unterschiedliche Migräneformen gibt, von denen einige durch falsche Ernährung entstehen und demzufolge mit der richtigen Ernährung behandelt werden können. Eingangs macht man eine sehr strenge Diät über 21 Tage, um (so ist die Theorie) das System des Körpers zurückzusetzen, damit man im Anschluss die Migräne durch eine eher kohlenhydrat-arme Ernährung in Schach halten kann.
Frau Barkawi behauptet nicht, dass jede Migräne von dieser Diät profitiert. Böse Zungen könnten nun behaupten, dass die Autorin sich damit ein praktisches Schlupfloch offen gelassen hat: Wenn bei jemandem die Diät nicht funktioniert, kann man immer noch sagen, das wäre dummerweise die falsche Sorte Migräne. Doch ich finde das Buch seriös geschrieben und glaube, dass die Autorin das ehrliche Anliegen hat, mit einer Methode, die für sie die Wendung gebracht hat, anderen zu helfen.
Aber nun zum Praktischen: Was enthält das Buch?
Den Hintergrund der Autorin / den Leidensweg
Kurzzusammenfassung, was sie gegen ihre Migräne alles ausprobiert hat
Ihre Theorie über Kohlenhydrate und Ernährung
Anleitung zu der Diät und anschließende Ernährungsumstellung
Praktische Tipps / Rezepte und eine Art FAQ
Nachdem ich mit dem Lesen der Theorie durch war, fand ich die Idee hinter dem Ganzen recht schlüssig und gut erklärt, also habe ich die Diät dann auch gleich selber ausprobiert.
Der Knackpunkt und Unterschied zu „normaler“ Low Carb Ernährung ist die knallharte Einstiegsdiät, durch die ein sogenannter Reset des eigenen Systems erreicht werden soll, damit eine folgende Ernährungsumstellung überhaupt funktioniert. Hört sich wild an, ich weiß, wird aber einleuchtend begründet.
Ich mochte, dass die Methode sehr pragmatisch beschrieben wird und man viele Tipps bekommt, um die Diät umzusetzen und durchzuhalten. Das braucht man auch, denn ein Spaziergang ist das Ganze nicht. Die Diät ist sehr einseitig und nicht besonders lecker. Die gute Nachricht ist aber, dass du schnell merkst, ob die Methode für dich funktioniert. Gleich zu Beginn müsste sich die Migräne erstmal deutlich verschlimmern und danach dann komplett aufhören. Wenn diese Erstverschlimmerung nicht eintritt, kann man sich den Rest der Diät sparen. So sagt es auch die Autorin selber. Man soll die vollen 21 Tage nur durchziehen, wenn die Methode funktioniert.
Obwohl bei mir ziemlich schnell klar war, dass die Diät für den Kopf nicht den erwünschten Effekt hatte – bei mir gab es keine heftige Migräne zu Beginn, wie es planmäßig hätte passieren müssen – habe ich dennoch weitergemacht. Erstens hatte ich mich nun schon mal durchgerungen und für die vollen 21 Tage ausgerüstet und mir war klar, dass ich später wenig Lust auf einen zweiten Versuch haben würde. Und zweitens, wollte ich wirklich sicher gehen, ob sich für meine Migräne nicht doch noch etwas tut. Was leider nicht der Fall war.
Ich habe darüber nachgedacht, warum diese Diät anderen Migränikern geholfen haben könnte und mir nicht.
Mein Gedanke dazu ist, dass Migräne von Schwankungen und Unregelmäßigkeiten getriggert wird, ob das nun beim Schlaf-Rhythmus, bei den Hormonen, beim Wetter oder beim Blutzuckerspiegel ist. Größere oder Ausschläge in jeder Kurve mag die Migräne nicht. Migräniker haben ein generelles Problem mit der Reizverarbeitung und diese Ausschläge in der Kurve stellen einen Reiz dar.
Vielleicht spielen bei anderen Migränikern Schwankungen im Blutzuckerspiegel eine größere Rolle als bei mir zum Beispiel Schwankungen im Hormonspiegel. Die könnten dann durch schlaue Ernährung logischerweise viel mehr Attacken abwehren als ich.
Auch wenn ich nicht glaube, dass für die Mehrheit der Migräniker Attacken nur durch die Art der Ernährung alleine ausgelöst und damit auch vermieden werden könnten, kann ich mir schon gut vorstellen, dass es vielen helfen kann, wenn der Blutzuckerspiegel nicht andauernd Achterbahn fährt.
Ich beobachte auch bei mir selber, dass es für mich ungünstig ist zum Beispiel viele kleine Portionen Süßigkeiten über den Tag verteilt zu essen, während einmalig eine etwas größere Portion (nicht zu groß natürlich) nicht so viel ausmacht für den Kopf. Da lohnt es sich bestimmt zu gucken, wie viele solcher Ungünstigkeiten man in den Ernährungsgewohnheiten hat und wo auf gesunde Art optimieren werden kann.
Für mich ist davon in der Praxis auf jeden Fall herausgekommen, dass ich kohlenhydratfrei frühstücke. Ich habe während der Diät festgestellt, dass mir das sehr gut tut. Seitdem habe ich nicht mehr diesen totalen Heißhunger zum Mittagessen hin und bekomme auch keine Probleme mit dem Kopf, wenn ich mein Mittagessen später bekomme. Das hat mir vorher auf der Arbeit oft Probleme gemacht und gerne mal eine Attacke begünstigt, wenn ein Meeting länger gedauert hat und ich erst später zum Essen konnte. Damit ist schon mal die erste Tageshälfte gerettet. Allein dafür hat sich für mich das Lesen schon gelohnt. Den Rest des Tages esse ich normal, halte mich aber mit Süßigkeiten sehr zurück.
Für meine Gewichtsbilanz war das Experiment leider nicht so toll. Ich hab während der Diät rasant abgenommen, hatte das Gewicht aber hinter sofort wieder drauf und gleich noch etwas mehr dazu, obwohl ich danach gesund und in Maßen gegessen hab. Natürlich ging es bei der die Diät nicht darum abzunehmen. Ich erwähne das mehr im Sinne der Vollständigkeit. Mein Essensrhythmus und meine alte Form zu danach wiederzufinden hat auf jeden Fall ein bisschen gedauert, aber das ist sicher auch eine Typfrage.
Frau Barkawi selber ist das mit anschließenden Gewichtszunahme wohl nicht passiert, vielleicht weil sie im Anschluss an die Diät mit Low Carb Ernährung weitergemacht hat und das anscheinend gut für sie funktioniert. Das berichten ja auch viele Andere, bei mir haut das nicht so hin.
Das sind auch gleichzeitig meine Bedenken, was das Buch angeht: Ich habe insgesamt bei allem was in Richtung der No Carb / Low Carb /ketogenen Schiene geht, irgendwie kein gutes Gefühl. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es auf Dauer gut ist „natürliche“ Nahrungsgruppen aus dem Ernährungsplan zu streichen oder zu stark zu reduzieren. Wenn ich allerdings damit dauerhaft meine Migräne-Anfälle deutlich reduzieren könnte, wäre es mir das wahrscheinlich trotzdem wert, aber diese Entscheidung brauche ich ja nun nicht zu treffen.
Meine andere Sorge ist die Außenwirkung des Buches. Alles was auf dem Cover suggeriert, Migräne wäre heilbar oder würde sich durch die eine richtige Methode komplett abstellen lassen, schadet meiner Meinung nach auch immer ein bisschen dem Bild der Krankheit. Migräniker haben viel damit zu kämpfen, dass andere Menschen von ihnen glauben, sie wären auch selber daran schuld, dass sie ihre Krankheit nicht loswerden. Und sie finden oft keine gute Methode, ihre Migräne so einzustellen, dass sie möglichst wenig darunter zu leiden haben, weil sie vergeblich nach Heilung suchen. Denn die Vorstellung Migräne wäre heilbar, ist immer noch weit verbreitet, zum Teil eben auch weil so oft Methoden umhergeistern mit denen Migräne angeblich geheilt werden kann. Da wäre es mir lieb, jeder der zu dem Thema schreibt, würde sich dieses Problems bewusst sein.
Nun muss ein Cover auch zum Kauf des Buchs animieren (das kann ich schon verstehen) und der Inhalt selbst ist durchaus differenzierter geschrieben. Trotzdem macht mir das Cover ein wenig Bauch- das heisst in meinem Fall wohl eher Kopfschmerzen. Haha 🙂
Mein Fazit:
Auch wenn die Diät bei mir nicht durchschlagend funktioniert hat, hat mir das Buch dennoch gefallen. Ich mochte den Tonfall, wie strukturiert die Autorin ihr Problem angegangen ist und versucht hat, das Ganze zu versachlichen. Ich mag, wie sie schildert, was für Methoden sie zuvor ausprobiert hat und mit welchem Ergebnis. Und ich mag, dass sie immer wieder deutlich sagt, dass diese Methode für sie funktioniert hat, aber nicht für alle funktionieren muss. Ich fand sie einfach sehr glaubwürdig.
Aber am Wichtigsten natürlich, ich konnte aus der Theorie für mich eine praktische Maßnahme ableiten, die tatsächlich meinem Kopf und meinem Körper hilft, nämlich meine Frühstücksmethode. Denn ich denke, das ist es, was bei Migräne wirklich hilft: viele einzelne solcher Maßnahmen zu finden, die jede für sich ein bisschen zur Linderung beiträgt und dann in der Gesamtheit dafür sorgen, dass es viel besser wird.
7. Mai 2019 at 12:34
Hach Anna,
ich habe dir ja noch gar nicht geantwortet, ohjemineh.
20 kg ist ja toll! Ich wär mit 10kg weniger erstmal auch schon ganz zufrieden. Aber es geht auch grad runter, das Gewicht, zum ersten Mal seit Ewigkeiten, yipphieh – vielleicht zeigt sich doch das Topiramat…
Es heißt ja gerne mal, wenn die Migräne weniger wird, sollte einen die mildere Nebenwirkung einer Prophylaxe (sprich Gewichtszunahme) nicht interessieren. Das kann vielleicht sein. Doof ist nur, wenn die Prophylaxe nichts bringt, man die Pluskilos aber trotzdem hat. Mit Migräne abzunehmen, finde ich sehr schwierig. Darüber schreibe ich auch irgendwann nochmal…
Schön, dass Dir die Idee mit dem Tool gefällt. Du warst meine erste und einzige Umfrageteilnehmerin, bevor ich meinen Mann um die Programmierung dafür bitte (wird ein bisschen dauern, biss das fertig wird).
Ja, das finde ich auch immer schwierig, genau zu sagen, was genau, welchen Erfolg hatte. Es spielen doch immer mehrere Faktoren eine Rolle. Ich mache auch selten nur eine einzige Maßnahme gleichzeitig.
Aber Hauptsache, es geht Dir gut, das ist doch toll. Einfach mal genießen ist auch erlaubt 🙂
28. April 2019 at 8:42
Hi Nina,
ich ernähre mich dauerhaft ketogen, im Schnitt 6 von 7 Tagen pro Woche.
Manchmal aber auch längere Zeit ohne „sündigen“, aber nie mehr als einen Tag mit KH.
Je nachdem, wie ich das so schaffe. wenn ich KH gegessen habe, ist klar, dass es danach keine gibt, sonst werde ich wieder „abhänig“.
Violettas Artikel finde ich sehr gut. Bei mir habe ich allerdings nicht festgestellt, dass es nach einigen Wochen wieder zu einem Leistungsabfall kommt. Ich fühle mich dauerhaft sehr viel fitter.
Durch viele Prophylaxen habe ich auch viel zugenommen und das KH mampfen und Frustessen hat mich auch zunehmen lassen. Durch die ketogene ernährung + Intervallfasten habe ich dann 20 kg abgenommen und habe nun kein Problem dies auch zu halten.
Topiramat habe ich auch 2 mal genommen. Die Nebenwirkungen waren schon immens, haben aber nach einiger Zeit auch nachgelassen. Dazu kam, dass ich wirklich appetitlos war. War auch nicht ideal ;o)
So ein Tool wäre klasse!!! und ich würde gerne mitmachen.
wie es weiter mit Aimovig läuft, werde ich berichten.
In der Schweiz forschen sie auch an einem Medikament mit Ketonkörpern.
https://www.youtube.com/watch?v=2YzNjIXk_eY
Manchmal überlege ich, ob vielleicht die Kombi von ketogener Ernährung und Aimovig so einen guten Effekt bei mir hat. Aber das wird erstmal weiter ein Rätsel bleiben.
Viele liebe Grüße
Anna
27. April 2019 at 21:03
Hey Anna,
hach, freut mich, dass du den Aimovig Artikel hilfreich fandest.
Jetzt verstehe ich, warum Du zweimal Grissini gemacht hast und finde es immer noch tapfer 🙂
Pommes und Burger heisst also, Du machst nicht immer keto, mehr so phasenweise, wenn ich recht verstehe. Ich hatte immer nur Bedenkliches über Leute gelesen, die GAR KEINE Kohlenhydrate mehr essen NIEMALS. Das ist dann ja ein ganz anderer Schnack, denk ich. Hat Dir der Artikel von Violetta was gebracht?
Deinen Hinweis mit den Epileptikern finde ich sehr interessant, denn darüber musste ich auch schon mal nachdenken.
WW habe ich schon öfter mal zum Abnehmen gemacht. Migräne ist für mich ganz klar ein Dickmacher: Heißhunger vor den Attacken, Trostessen, Zusatzkilos durch Medikamente und so weiter. Ich kämpfe immer mal wieder. Meine Beobachtung ist ganz klar: In den Zeiten, in denen ich nach dem Weight Watcher Konzept esse, habe ich weniger Migräne. Aber ich habe dann auch insgesamt mehr Energie, bessere Laune, mache mehr Sport (obwohl ich da meistens am Ball bin) – das geht immer so Hand in Hand.
Ich habe Aimovig selber noch nicht ausprobiert. Meine Ärztin war gar nicht wohl, mir das Rezept auszustellen (die ausführliche Geschichte findest Du unten bei den Nachträgen und Kommentaren im Aimovig Artikel) und ich habe jetzt tatsächlich erstmal mit Topiramat angefangen.
Aber ich bin sehr neugierig auf all Eure Berichte, besonders wie es im Laufe der Zeit weitergeht, auch auf lange Sicht.
Ich habe schon drüber nachgedacht, ein kleines Tool über die Erfahrungen mit Prophylaxe-Medikamenten zur Verfügung zu stellen, natürlich auch für Aimovig. Dann könnte jeder einfach per Knopfdruck melden, welche Wirkung oder Nebenwirkung er oder sie hatte. Meinst Du, das wär was Interessantes?
Ich würde mich freuen, wenn Du später nochmal Rückmeldung zu Deiner Erfahrung mit Aimovig geben magst.
26. April 2019 at 8:29
Hallo Nina,
danke für deine Antwort. Deine Seite ist wirklich klasse, weil sie mir auch sehr viele Fragen zu Aimovig und den neuen Antikörpern beantwortet hat. Und das sehr verständlich und strukturiert.
Grissini habe ich 2 mal gemacht, weil ich eine Verbesserung hatte. Die war nicht dauerhaft und ich habe mich beim ersten Mal nicht konsequent an die anschließende Ernährungsumstellung gehalten. Ich probiere dinge gerne aus und gebe den meisten Sachen auch eine 2. Chance. Nur so kann ich sie beurteilen und „mitreden“.
Aus heutiger Sicht finde ich die Grisssinimethode zu „brutal“ und finde auch, dass sie den Körper zu sehr „hungern“ läßt, so dass er anschließend glaubt er müsse nun wieder jede einzelne Kalorie einlagern und festhalten.
Die Theorie aber, dass diese 21 Tage den Körper irgendwie resetten und, dass es eine manchmal geeignete Methode ist, den Körper in den Allerwertesten zu treten, um den Fettstoffwechsel zu aktivieren , finde logisch. Wobei ja nicht klar ist, wie der Reset funktioniert ;o)
Ich glaube auch, dass eine gute Ernährung mit das wichtigste für einen Körper ist. wie soll er denn gut laufen, wenn ich ihn zumülle?
Ich glaube auch, dass es nicht DIE Ernährung für Alle gibt. Jeder muss probieren und in sich reinhören, was ihm gut tut.
Mir fällte das Ketogene sehr leicht. Ich ersetze die Kohlenhydratbeilage durch ein 3. Gemüse und esse so eigentlich wenig umständlich. wenn ich in die Kantine gehe, lasse ich die Kohlenhydrate weg und bekomme stattdessen einen kleinen Salat.
Frühstücken war noch nie meins.
Nur weil darauf bestanden wurde „Die wichtigste Mahlzeit des Tages zu beachten.“, habe ich mir ein Frühstück rein gezwungen. Jetzt lasse ich es weg, esse ab 12 Uhr, beachte das Zeitfenster von 8 Stunden, meistens reichen mir auch 6 Stunden.
Dadurch ist mein Körper gut fähig zwischen Kohlenhydratstoffwechsel und Fettstoffwechsel zu wechseln. Auch wenn ich „sündige“. Gestern gab es Pommes und Burger, alles kein Problem. Wichtig für mich ist nur, dass ich dies nicht zu oft mache und meinem Körper anschließend die Kohlenhydrate für einige Zeit konsequent wegnehme.
Ich verstehe, wenn Leute in Bezug auf die Ketoernährung Bedenken haben. Ich finde es wichtig, dass ich dies nicht „verbissen“ mache und gut auf mich achte. Ich bin mir sicher, dass man der Ernährungsform Zeit geben muss. Auf der Peter Merschs Seite habe ich gelesen, dass es bei im 2 Jahre brauchte. Und das Gehirn braucht länger, um sich auf die Verarbeitung der Ketone umzustellen.
Ebenso bin ich erstaunt, dass die Ketoernährung eine anerkannte Therapieform für Epileptiker ist, bei den Migränikern aber eher negativ betrachtet wird, wo wir doch so viele Medikamente nehmen, die für Epileptiker entwickelt wurden.
Ich bin auch überzeugt, dass unser Körper ein „Steinzeitmodell“ ist und dafür ausgelegt ist Fettstoffwechsel UND Kohlenhydratstoffwechsel zu nutzen.
Und sollte weightwatchen noch kein Verb gewesen sein, ab jetzt ist es eins ;o)
Warum machst du Weightwatcher? Möchtest du abnehmen oder „nur2 auf eine gesunde Ernährung achten? Und wie lange machst du dies schon?
Ich glaube man kann sich entscheiden. Bleibt man bei den Kohlenhydraten, dann braucht man sein heißes Honigbrot. Entscheidet man sich seinen Körper abhängig von den Kohlenhydraten zu machen, geht es auch ohne aber mit Fett.
Beide Ernährungsformen haben die gleiche theoretische Grundlage und jeder muss schauen, was zu ihm passt.
Hast du Aimovig auch ausprobiert?
Viele Grüße
Anna
25. April 2019 at 19:59
Hey Anna,
Dankeschön für das Lob! Besonders über das „offen“ freue ich mich, denn das versuche ich mir immer wieder vorzunehmen: offen zu bleiben und neugierig. Was nicht immer leicht ist, denn es gibt auch viel Schmu und Unseriöses, das einem manchmal die Laune verdirbt.
Wow, zweimal komplett Grissini. Du bist ja Hardcore. Warum hast Du eine zweite Runde gemacht, wenn ich fragen darf?
Ich finde auf jeden Fall, dass Ernährung eine große Rolle spielt. Aber wahrscheinlich nicht nur für die Migräne, sondern einfach für das gesamte System, den ganzen Körper, und da gehört die Migräne dann mit dazu. Mir geht es immer insgesamt am besten, wenn ich mich gesund ernähre – das dankt mir dann auch mein Kopf sofort. Tatsächlich geht es mir besonders gut auch in den Zeiten, in den ich weightwatchere (ist das ein Verb?). Das bedeutet für mich meist viel Gemüse, viel Obst, so gut wie nichts Süßes, kaum Milchprodukte, viel Vollkorn.
Du bist ja ziemlich abenteuerlustig mit dem keto Essen und dem Fasten. Süsses nicht auf nüchternen Magen, da bin ich ja ganz bei Dir, der Rest würde mich total killen. Aber die Typen sind unterschiedlich und jeder muss das machen, was für ihn am besten funktioniert. Ich habe bei der Keto Sache so meine Bedenken, das hast du bestimmt gelesen. Falls du ihn noch nicht gelesen hast, ich fand diesen Beitrag über keto und Migräne ganz interessant.
Wenn die Heißhunger-Kopf-Problematik etwas erleichtert wird, das ist toll, das finde ich auch. Daran merke ich aber auch immer recht eindeutig, wenn die Migräne kommt. Denn dann ist es mit dem keinen Hunger haben komplett vorbei. Dann werden Kohlenhydrate verlangt, da ist nichts zu wollen. Dann brauch ich mein warmes Honigbrot 🙂
Toll, dass Du so Glück mit Aimovig hast. Ich werde immer ganz neidisch, wenn ich das lese. Ich drücke Dir die Daumen, dass das so bleibt.
Lieben Gruß,
Nina
25. April 2019 at 8:30
Hallo Nina,
zuerst muss ich dir sagen, dass deine Seite super ist. Sehr hilfreich und informativ und offen für verschiedene Ansätze bei der Migränebehandlung.
Ich habe die Grissinifallendiät auch 2 Mal gemacht, eine wirklich durchschlagende Verbesserung habe ich aber in Bezug auf meine Migräne nicht festgestellt.
Trotzdem finde ich, dass das Buch gute Erklärungen und Ansätze hat.
Die Erklärung, das Migräne ein „Energiedefizitproblem“ ist und, dass die Aktivierung des Fettstoffwechsels einen „Hybridmotor“ aus dem Körper macht fand ich sehr einleuchtend. Dazu habe ich dann auch das Buch von Peter Mersch entdeckt und fand dessen Erklärungen und Ansätze auch nochmal sehr logisch und hilfreich.
Für mich blieb aus beiden Büchern:
– aktiviere deinen Fettstoffwechsel
– „verwirre“ deinen Körper, er soll den Kohlehydrat- und den Fettstoffwechsel nutzen können
Ich selbst ernähre mich ketogen und mache Intervallfasten und verwirre meinen Körper mit Cheatdays.
Halte mich an einfache Regeln, z.B. Süßes nicht auf nüchternden Magen, sondern nur wenn ich „vollgefressen“ bin.
Eine Wunderheilung bringt mir das auch nicht, aber ich liebe es, dass ich nicht mehr abhäng davon bin, regelmäßig Kohlenhydrate nachzulegen, sondern stundenlang auch ohne Essen ausharren kann.
ebenso wache ich morgens nicht mehr mit einem Bumbsschädel auf, weil nachts kann ich nichts essen.
Seit Dezember 18 nehme ich auch Aimovig und habe eine sehr deutliche Verbesserung meiner chronischen Migräne.
Viele Grüße
Anna